Eine Branche kuriert sich selbst

Schlagzeilen wie "Klimasünder des Monats", "Zensur in der Pharmaforschung", "Enttäuschende Kursentwicklungen" und "Neue Auflagen für Fusionen" geben denjenigen Auftrieb, die eine Krise der Branche sehen. Doch wie steht es wirklich um die pharmazeutische Industrie? Tatsächlich sind die Unternehmen mit ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen konfrontiert, auf die sie reagieren müssen, um im Geschäft zu bleiben.

Der Pharmamarkt hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. So genannte Generika, Nachahmeprodukte auf Basis von Wirkstoffen, deren Patent abgelaufen ist, befinden sich im Aufschwung. Patienten müssen zunehmend zuzahlen und suchen daher nach preiswerten Alternativen. Ärzte sollen nach der so genannten Aut-Idem-Regelung wirkstoffgleiche, kostengünstigere Produkte verschreiben, um die Ausgaben der Krankenkassen zu senken. Diese Ursachen führen zu Umsatzeinbrüchen in der gesamten Branche. Viele Konzerne fusionieren oder planen eine Zusammenlegung des operativen Geschäfts, um den Vertrieb sowie Entwicklungs- und Forschungsabteilungen profitabler zu gestalten. Ein Großteil der Firmenumsätze entsteht in den Wartezimmern der Ärzte. Für viele Unternehmen ist der Außendienst daher ein Hauptbestandteil des Vertriebs, den sie in besonderem Maße ausbauen. Dabei wird die sichere Anbindung der mobilen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an die Firmenzentrale immer wichtiger.

Fusionen, Generika, politische Vorgaben: Pharmakonzerne bewegen sich in keinem leichten Umfeld. Dazu kommt das negative Image in der Öffentlichkeit. Zufrieden ist diese nur mit Medikamenten, die zum einen wirksam und verträglich, zum anderen für alle erschwinglich sind. Da jeder Mensch Anspruch und Recht auf Gesundheit hat, stehen die Hersteller von Arzneimitteln in der Pflicht, diesem Grundsatz zu entsprechen. Dass sie dabei flexibel auf Veränderungen reagieren und sich neuen Gegebenheiten anpassen müssen, liegt in der Natur der Dinge. Mit der Zeit ändern sich auch die Anforderungen an den Markt.

Herausforderungen für Chemie- und Pharmaunternehmen: